USS Indianapolis JSC 1:400

  • Hallo liebe Mitkleberinnen und Mitkleber,


    nach mittlerweile einjähriger "passiver Mitgliedschaft" in diesem Forum sehe ich es fast schon als eine moralische Pflicht an, auch einmal einen Baubericht zu verfassen. Zufällig hat es sich ergeben, daß es zu meinem ersten Kartonmodell - eigentlich ist es das zweite, zuvor hatte ich bereits mit der WHV-Isar angefangen - noch keinen Baubericht gibt: der USS Indianapolis von JSC.


    Zu diesem Modell kam ich rein zufällig: 2006 war ich zu Besuch in Sinsheim (der Kartonvirus hatte mich gerade infiziert) und kaufte dort wahllos ein paar Modelle bei Moduni. Zu Hause stellte ich bei näherem Hinsehen fest, daß die Indianapolis von der Druckqualität her wohl älteren Datums sein mußte (gibt's eigentlich eine Neuauflage?), und die Heftklammern hatten bereits zu rosten angefangen... Nicht einmal das Modellfoto auf der JSC-Seite hat mir gefallen!


    Gut, dachte ich mir, dann bau ich sie eben, wenn sie nicht so toll wird, kommt sie halt in die Tonne. Mittlerweile habe ich meine Meinung gründlich geändert: trotz einiger Macken, von denen einige sicher auch auf meine fehlende Bauerfahrung zurückzuführen sind, habe ich mich in den Pott zwischenzeitlich regelrecht verliebt.


    Ach ja, noch etwas: da ich mir erst kürzlich eine Digicam zugelegt habe, beginnt der Baubericht ziemlich in der Mitte des Baus, verbal werde ich aber noch einige Schritte zurückgehen.


    So, jetzt aber zur Einstimmung und um den Spieltrieb zu befriedigen ein paar Fotos zusammen mit ihrer parallel im Bau befindlichen "Halbschwester" "Isar":

  • Unter Umständen werde ich diesen Baubericht gegen Ende hin auch mit ein paar Informationen zum Original anreichern, aber bislang habe ich "nur" gebaut und noch nicht recherchiert.


    Der Baubeginn verlief relativ unspektakulär: die Rumpfgrundstruktur besteht, wie bei JSC in diesem Maßstab üblich, aus dem rumpfförmigen "Kasten", der in diesem Fall zweiteilig ist, und den darin eingeklebten Querspanten. Als Anfänger kam ich erst nach einigem Hin- und herdrehen der ausgeschnittenen Teile darauf, daß die bedruckte Seite nach außen zeigt. Dies hatte auch zur Folge, daß die korrekte Position der Querspanten durch Stiche mit der Stecknadel markiert werden sollte, damit man sie von unten/innen später noch erkennen kann. Und da JSC die Spanten nicht mit Bauteilenummern bedruckt, tut man doch gut daran, die Spanten selbst zu nummerieren, um u.U. fatale Verwechslungen im weiteren Bauverlauf zu vermeiden...


    Überhaupt war es für mich als gescheiterten Plastikmodellbauer doch sehr gewöhnungsbedürftig, daß Nummern, wenn überhaupt auf den Teilen vorhanden, die Nummer desjenigen Teils bezeichnen, mit dem das Teil, das man gerade in der Hand hält, verklebt wird. Grob gesagt hilft die chronologische Bauanleitung also nur so lange, so lange die Teile nicht ausgeschnitten wurden, danach ist Gehirnjogging angesagt. Aber mit ein wenig Übung geht's dann doch voran, und die Rißzeichnung des Modells hilft gar nicht mal so schlecht weiter.


    Beim Zusammenbau des Grundgerüsts habe ich die unschöne, an dieser Stelle aber noch unschädliche Feststellung gemacht, daß mein Kleber (UHU Flinke Flasche schwarz) die Farbe anlöst und diese verschmiert; also aufpassen, wenn's an die sichtbaren Teile geht!


    Bevor ich mich an die optisch wichtigen Teile gemacht habe, war noch ein Problem zu lösen: immer wieder liest man im Forum, daß sich Rümpfe verziehen, etc. Was Huhn, sprach Zeus? Abhilfe habe ich mit einer nicht unerheblichen Menge Gardinenbandes, das ich in einigen Rumpfabschnitten untergebracht habe, geschaffen. Das folgende Foto zeigt diese Abschnitte (erkennbar an der weißen Pappe, die ich auf das Blei geklebt habe). Ob's daran liegt, weiß ich nicht, aber der Rumpf liegt verwindungsfrei und glatt von vorne bis hinten auf.

  • So, bis zu diesem Punkt hat alles anstandslos gepaßt. Der vordere Decksabschnitt hat ebenfalls noch perfekt auf den Grundaufbau gepaßt, das hintere Deck erwies sich jedoch als 1 - 1,5 mm zu kurz. Das kann eventuell auch daran liegen, daß ich z.B. Ritze für die Knicke von Rumpfstufe und Grundgerüst aufgrund der Liniendicke des Modells leicht daneben gesetzt hatte und sich dies zu einem zu langen Heckbereich aufsummiert hat; sei's drum, ich habe das Deck am Heck bündig verklebt und den Freiraum an der Stufe vom Hinter- zum Vorderrumpf gelassen. Wenn mich der Detaillierungswahn packt, kann ich das immer noch mit grauem Material auffüllen. So richtig störend wirkt das im Gesamteindruck eigentlich nicht. Auf den nächsten beiden Fotos, die schon aus einer späteren Bauphase stammen, sind zuerst das passende Bugdeck und dann besagte Lücke - als heller Strich hinter der Rumpfstufe zu erkennen - zu sehen.

  • Den nächsten, etwas kniffligen, Bauabschnitt stellt die Montage der Seitenwände dar. Diese bestehen links und rechts aus je zwei Teilen. Begonnen habe ich mit der Anpassung der hinteren Teile, da sich an diesen gleichzeitig die Seitenwände des Hangaraufbaus befinden. Sie sind demzufolge an den entsprechenden Decksmarkierungen auszurichten. Die Vorderteile sind etwas einfacher an der Rumpfstufe auszurichten und nach hinten ggf. minimal zu kürzen. Während die Seitenwände am Heck ca. 1cm zu lang sind und, da spitz zulaufend, problemlos passend gekürzt werden können, habe ich die beiden Seitenteile am Bug leider nicht ganz geschlossen bekommen. Das Foto, das dieses Manko in der Vergrößerung zeigt, stelle ich hier nicht ein - es sieht darauf einfach zu kaastrophal aus. In der Realität fällt dieser Umstand dagegen nur dann auf, wenn man bewußt hinschaut.


    Bei zukünftigen JSC-Modellen werde ich versuchen dieses Manko zu umgehen, indem ich beim Zusammenbau des Grundgerüsts die Buglaschen entferne und ggf. durch untergeklebte Laschen ersetze. Möglicherweise läßt sich dadurch der eine Millimeter gewinnen, der den vorderen Spalt verursacht.


    Auf dem folgenden Foto ist der Mittschiffsbereich mit den Seitenwänden des Hangaraufbaus zu sehen. Der fertige Aufbau im Vordergrund rechts hilft bei der Justierung der Seitenwände. Das Foto danach zeigt, wie's später einmal aussehen soll.

  • So, und jetzt heißt's erst einmal, die Teile Stück für Stück zu verbauen. Massenweise Kleinteile und Plattformen sind auszuschneiden und zu doppeln. Gerade bei den Plattformen war ich z.B. von WHV-Modellen verwöhnt, da das aufzudoppelnde Teil meist lediglich an einer Knicklinie geknickt, verklebt und einmal ausgeschnitten werden muß. Bei JSC dagegen sind Ober- und Unterteil separat auszuschneiden, zusammenzukleben und letztendlich doch noch einmal in der Kontur nachzuschneiden. Die Aufbauten selbst sind meistenteils recht einfach zu bauende Kästen: ausschneiden, verkleben und wie Legosteine einfach "aneinanderflanschen".


    Das ist auch der Grund, weshalb ich ein WHV- und ein JSC-Modell in 1:400 parallel baue: es gibt Abende, da soll der Bau etwas geruhsamer und weniger nah am Rande des Nervenzusammenbruchs erfolgen. Dann ist JSC gefragt...


    Die nachfolgenden Bilder stellen nach und nach den aktuellen Bauzustand dar. Für Kantenfärben böte sich bei der Indianapolis reichlich Gelegenheit: die Schiffsplattformen und die durch das dicke Material deutlichen Knickkanten könnten das schon vertragen. Bei diesem Bau habe ich jedoch darauf verzichtet. Teilweise habe ich auf den Bildern Aufbauteile lediglich probehalber aufgelegt.

  • Also, jetzt wieder ein bißchen Text:


    Die Paßgenauigkeit ist insgesamt gar nicht so schlecht. Lediglich die beiden Plattformen links und rechts von Kommandoturm/Brücke (45) mußte ich im Bereich des Anschlusses an die Grundrißform des Turms anpassen und zuschneiden.


    Nervtötend ist die Montage der diversen Schanzkleider um die ebenso diversen Plattformen. Ganz wichtig, wie eingangs bereits erwähnt: nur die gerade benötigten ausschneiden, sonst gibt's eine babylonische Bauteilverwirrung.


    Beim Aufbau des Kommandoturms habe ich die Löcher für die Montage der Masten/Streben bereits geöffnet. Aus welchem Material ich die Masten selbst fertigen werde, weiß ich noch nicht. Vermutlich werde ich Styrene-/Polystyrolstangen oder -röhrchen aus dem Plastikmodellbau (z.B von Evergreen) verwenden, die dann entsprechend gestrichen werden. Wenn jemand hier eine andere Idee hat, kann er sie mir gerne mitteilen.


    Das Material für die Geschützrohre steht dagegen bereits fest: bei (damals noch) Kartonmodellbau.com habe ich mir vor einiger Zeit die Messingteile besorgt.

  • Nach einer längeren Pause habe ich an diesem Wochenende wieder ein paar Teile verbaut; viel ist jedoch nicht passiert. Auf den nachfolgenden Bildern ist vielleicht zu erkennen, daß ein paar Schanzkleider angebracht und einige weiße Flecken auf den Decks zugebaut wurden. Gut zu sehen auch, daß ich zum Kantenfärben immer noch zu faul bin. Allerdings gebe ich unumwunden zu, daß Kleinteile aus zwei oder drei Lagen Kartonbaupappe dies ohne weiteres Vertragen würden. Meine Standardausrede: im Gesamteindruck sieht's immer noch gut aus, und so genau schaut nur die Digitalkamera hin...


    Noch ein Wort zu den Schanzkleidern: dasselbe Teil wird z.T. stumpf auf das Deck, z.T. stumpf von außen an den Decksrand geklebt. Der Anteil, der auf das Deck geklebt wird, ist oft zu kurz bemessen, es sollte also am unteren Ende der Teile vor dem Verkleben probiert werden, wieviel Material hier noch weggeschnitten werden muß.

  • So, und damit sich das Auspacken des Werkzeugs überhaupt gelohnt hat, habe ich auch mit dem Bau des vorderen Schornsteins begonnen. Hier sollte man die Klebelasche vom Bauteil abschneiden und die Stoßkante mit einer selbstgefertigten hinterkleben. Ich hab's sein lassen in der Hoffnung, es sei nicht weiter störend - die entstandene dicke Überlappung stört jetzt allerdings sogar mich.


    Etwas lästig ist auch die Tatsache, daß keine Innenscheibe für die Formgebung des Schornsteins vorhanden ist. Beim nächsten Modell werde ich wahrscheinlich einen Scan anfertigen und aus der Kopie der Grundplatte des Schlots seinen Umriß ausschneiden, verdoppeln oder verdreifachen und einkleben. Diesmal war ich gezwungen, den vorgerundeten "Auspuff" so lange auf seiner Grundplatte festzuhalten, bis der Kleber angezogen hatte, damit er seine Form behalten hat. Aber ich darf das, bin ja noch Anfänger...


    An der Oberkante innen wird im nächsten Schritt noch ein Kartonstreifen eingepaßt, der oben außen schwarz gefärbt ist und ein Stück aus dem Schornsteinmantel herausschaut. Diesen werde ich vor dem Einbau innen schwärzen, um den optischen Eindruck zu verbessern. Auf den Bildern fehlt er noch.


    Vielleicht hat's jemand schon gemerkt: ich versuche meine Bilder - bislang meist ohne Blitz bei Arbeitsplatzbeleuchtung geschossen - etwas besser auszuleuchten und habe die Pixelanzahl vergrößert, so daß meine Fehler in der Vergrößerung deutlicher zu sehen sind. :rotwerd: (o.k., das gilt nicht für das letzte Bild, da is' zwar'n Fehler, aber keine berauschende Ausleuchtung; aber links steht ja noch "Novize"! :D )

  • Fröhliche Eier, liebe Bastelkollegen,


    eigentlich wollte ich mal wieder mit meiner "Isar" weitermachen, aber dann hat mich Indy doch mehr gejuckt. Viel sichtbarer Baufortschritt ist auf den nachfolgenden Fotos nicht zu erkennen, da etliche Teile erst einmal unspektakulär doppelt oder dreifach verstärkt werden mussten. Die verarbeite ich in der Regel erst dann weiter, wenn sie ein paar Tage lang getrocknet sind.


    Außerdem habe ich die Bordflugzeuge und Beflaggung von der hinteren Umschlagseite abgescannt und ausgedruckt, bevor der Umschlag endgültig zerfleddert ist. Mein Scanner, der Farben gerne dunkler einliest, als sie in Wirklichkeit sind, hat dabei den etwas zu hellen Farbton der Bordflugzeuge gleich ohne mein Zutun, aber mit meiner ausdrücklichen Billigung, nachgebessert. Ausgedruckt habe ich auf normales Schreibmaschinenpapier (die meisten wissen's ja: 80g); beim Bau werde ich dann feststellen, ob vielleicht 120g-Papier besser wäre.


    Fertiggestellt wurde das Katapult (auf den Fotos auch probehalber aufs Deck gestellt), ebenso wie der vordere Schornstein (dito) und der Bordkran. Damit's etwas deutlicher wird, habe ich diesmal auch geblitzt.

  • ...und zum Abschluß für heute ein Portrait meines Lieblingswerkzeugs nebst einem Stilleben vom Bau der Indy.


    Mit meiner schere war ich bereits als Kind bastelmäßig unterwegs. Irgendwann im Lauf der letzten 30 Jahre habe ich sie unbemerkt von meiner Mutter stibitzt und in meinem Fundus verschwinden lassen. Mit ihr schneide ich so viel wie möglich. Trotz des Flugrosts und der Tatsache, daß sie noch nie nachgeschärft wurde, mein absoluter Favorit. Fabrikat: keine Ahnung.

  • Hallo liebe Kartonbauer,


    mit Erschrecken habe ich festgestellt, daß ich seit gut vier Wochen nicht mehr gebaut habe - sorry an die, die der Beitrag interessiert. Aber Job, Family und neuerdings 5(!) Katzenbabies wollen ebenfalls was von mir - abgesehen davon, daß der Katzenschaden zu den populären Ursachen für einen plötzlichen Bauabbruch gehört... da muß man schon aufpassen.


    Also, es wird in diesem Leben noch weitergeh'n.

  • Hallo Copperring,


    das ist jetzt eigentlich der klare Beweis, daß dieses Forum schon viel zu erfolgreich ist; Deinen Baubericht habe ich tatsächlich erst jetzt bemerkt!


    Zunächst: Deine Indy sieht gut aus! Wenn Du als Plastikmodellbauer tatsächlich gescheitert bist, als Kartonbauer bist Du es definitiv nicht! Bis jetzt hast Du 99% der Anforderungen an ein Kartonmodell erfüllt: Sauber ausschneiden, sauber knicken, sauber zusammenkleben (das restliche Prozent ist Spaß haben, da gehe ich jetzt einfach mal davon aus, daß Du das auch noch geschaft hast).


    Insbesondere ist Kantenfärben keineswegs ein Muß, weil a) kannst Du damit immernoch beim nächsten Modell anfangen und b) darf und soll jeder ja seine Modelle nach seiner eigenen Facon bauen. Es käme ja auch niemand auf die Idee, die Bismarck von Herrn Böck als schlecht gebaut zu bezeichnen, weil er die Bullaugen nicht ausgestanzt und mit Folie hinterklebt hat (und wenn doch, dann würde der betreffende Meckerzwerg im allerbesten Falle ignoriert werden!).


    Katzen sind, im Übrigen, bei weitem nicht so gefährlich für Kartonmodelle wie staubwedelnde RaumpflegerInnen (Warum? Weil Kartonmodelle im Allgemeinen weder zappeln noch quieken, daher also langweilig und nicht der Jagd würdig sind) und gehören selbstverständlich hierhin!


    Viele Grüße!
    Michi

  • Hallo MichiK,


    vielen Dank für die aufmunternden Worte, hatte mein "fishing (sagt man jetzt neuerdings "phishing"???) for compliments" doch noch Erfolg... :]. Aber Scherz beiseite: sowohl Bau als auch Lackierung von Plastikmodellen waren mir mit der Zeit viel zu "stinkig" (abgesehen von der beginnenden Materialschlacht, was Resin-, Messing- und andere Zurüstteile anging), und das Material "Papier" finde ich viel mehr "sexy", da ist beim Formen der Teile mehr Modell"bau" dabei.


    Und keine Sorge, wegen ungefärbter Kanten etc. stürze ich mich nicht aus dem Erdgeschoß; ich bewundere hier im Forum gerne die Meisterwerke in allen Kategorien (man kann die Vielzahl der Berichte und Galerien tatsächlich nicht mehr übersehen, an dieser Stelle ein dickes Lob an die Administratoren!), baue selbst aber mit dem technischen und zeitlichen Aufwand, der das Ganze nicht in Zusatzstreß ausarten läßt.


    Schönes Wochenende!


    copperring


  • genauso seh ich das auch, und es ist wohl auch ein Grund keinen Baubericht einzustellen!
    Als Normalo kommt man dann ganz schnell in Kritik ;(


    Also bastle ich still weiter und erfreu mich an der Meisterklasse


    Gruß
    Edi

  • Hallo Edi
    Schade , denn jeder sollte seine Modelle zeigen können. Ich glaube hier ist noch niemand ob seines Könnens verrissen worden. Also her mit deinen Bauberichten, man lernt nie aus!!!!!


    Gruß robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

    Edited once, last by Robert Hoffmann ().

  • Hallo liebe Kartonfans,


    am Vatertag habe ich mich endlich aufgerafft und weitergemacht (so ein Baubericht hilft auch dabei, den inneren Schweinehund zu bezwingen!); so richtig Lust hatte ich keine, da es jetzt daran geht, etliche Kleinteile, einige davon in monotoner Serienbauweise, zusammenzuschustern (siehe erstes Bild). Dabei sind das nur etliche Teile - wie soll das klappen, wenn ich einmal ein Modell mit wirklich vielen Teilen baue???


    Auf dem zweiten Foto sind u.a. der kleinere hintere Schornstein und der hintere (Feuerleit?)Turm zu sehen; der Bau dieses Schornsteins erfolgt genauso wie der des vorderen, außer daß er eben kleiner ist und später direkt mit dem Aufbau, nicht mit einer separaten Grundplatte, verklebt wird.

  • Auf dem nächsten Bild ist neben einigen Klebstofffäden das montierte Schanzkleid (Teil 42) des achteren Aufbaus zu erkennen. Auf jeder Seite der Schanz befinden sich zwei längliche Quader aus drei Lagen Karton, je ein langer (127) und ein kurzer (128) (eins-zwo-acht; den Typen mit der Sonnenbrille generiert das System selbst aus der Acht und der Klammer, da kann ich nix machen). Diese habe ich vor dem Anbringen des Schanzkleids am Deck aufgeklebt; da 128 etwas zu lang ist, in eine Rundung hineinragt und aufgrund der Materialstärke null flexibel ist, mußte ich nachträglich etwas davon "wegoperieren". Besser also, das Teil wird erst nach Montage der Schanz auf das Deck in passender Länge angeleimt.


    Das darauffolgende Foto zeigt den mittlerweile weiter vervollständigten Bereich zwischen vorderem und hinterem Decksaufbau incl. Katapult. Auf Position "93" wird später der bereits fertiggestellte Kran montiert.

  • Zum Abschluß für heute kann ich nur beschämt :rotwerd: feststellen, was andere Erbauer in diesem Forum schon oft beschrieben haben: die Digitalkamera zeigt in der Vergrößerung unbarmherzig unsauber gebaute Details, Paßungenauigkeiten, Klebstoff, etc. etc. Ihr wißt also: im Original schaut das viel besser aus (alternativ: "ich weiß, daß ich mir in meinem Alter langsam 'ne Brille zulegen sollte!", alternativ: "ich lern nicht besser bauen, ich lern lieber als nächstes Fotograf!")


    In diesem Sinne schönes Wochenende!

  • An diesem Wochenende habe ich mich wieder um einige Kleinteile gekümmert, schwerpunktmäßig aber noch den hinteren Artillerieleitstand (ich vermute zumindest, daß er das ist) sowie den Heck-Geschützturm begonnen.


    Auf den ersten beiden Fotos ist der Geschützturm zu sehen; beim Zusammenbau habe ich - hier nicht zu sehen - innen mehrere kleine Klebelaschen ergänzt, um die Festigkeit der vorgesehenen stumpfen Verklebungen zu erhöhen. Deutlich zu sehen ist, daß ich die Rundungen der Turmdecke nicht "knitterfrei" hinbekommen habe, obwohl ich sie über Pinselstielen zu runden versucht habe. Bei den anderen Türmen bietet es sich daher an, diese an den entsprechenden Stellen zuvor anzufeuchten. Ich führe diesen Umstand aber auch auf den verwendeten Karton zurück, mal sehen, ob sich die neueren JSC-Modelle in dieser Hinsicht etwas freundlicher verhalten.


    Darüber hinaus habe ich bereits die Öffnungen für die Geschützrohre aus Messing vorbereitet. Beim Vergleich dieser Rohre mit den Schablonen des Bausatzes habe ich jedoch festgestellt, daß diese zu lang sind; der Sache muß ich noch auf den Grund gehen.

  • Den nächsten Arbeitsschwerpunkt bildete diesmal der achtere Artillerieleitstand, der problemlos anzufertigen ist. Ich habe ihn bereits montiert, obwohl noch ein paar Kleinteile (Feuerleitradar/Telemetrie?) daran fehlen. Nach meiner Einschätzung lassen sich diese jedoch problemlos noch später anbringen.

  • hallo


    wirklich toll gebaut
    werde noch an der Prinz Eugen etwas wüten bis sie fertig ist,- dann kommt die auch bei mir dran,-
    das einzige was ich ätzend finde bei diesen Modellen,- arbeitest Stundenlang und fragst dich dann,- was hast du eigentlich gemacht,- klar ich weiß es,- aber man sieht es nicht.
    noch viel Erfog wünsch ich dir und ich werde weiter gespannt zuschauen


    mfg
    Nora

    Eisenbahn nur noch 0, natürlich Spur,-
    arbeite ja wieder 4 Tage im Monat, sonst Rente



    außer,- gelegentlich ein Kartonmodell,- man gönnt sich ja sonst nichts
    z.Z SMS Baden, aber bitte nur 1:400

  • Hallo Nora,


    danke für Dein Feedback; tatsächlich, nach x Stunden ist oft nix zu sehen - ich staune manchmal Bauklötze, mit welcher Rasanz hier riesige Bauteilemonster fertiggestellt werden; na ja. Papiermodellbau macht geduldig und demütig. An meiner WHV-Isar schraub' ich seit 1,5 Jahren rum...


    Zur Prinz Eugen: die wird eines meiner nächsten Projekte sein; vergleicht man den Druck und den verwendeten Karton, ist sie wohl jünger als die Indy; oder hast Du von Indianapolis eine Neuauflage??? Wie sieht's aus mit Fotos von Prinz Eugen, im Forum hab' ich hier keinen Beitrag gefunden.


    Gruß


    copperring

  • Eingedenk des Beitrags von Nora fühlte ich mich frisch gestärkt und begab mich daran, den Quell nimmer endender Modellbaufreuden in Angriff zu nehmen - Kleinteile...


    Zum Bau zu sagen gibt's hierbei eigentlich nichts: gravierende Paßungenauigkeiten, abgesehen von den paar früher geschilderten Macken, sind nicht auszumachen. Lediglich der Rumpf des Beiboots (im ersten Bild noch mit offenem Kiel) erfordert ein wenig Fizzelei, bis das Boot auch wie ein Boot aussieht.

  • Einige Baugruppen habe ich weiter vervollständigt (Bild 1: Feuerleitstand, Heckgeschützturm; Bild 2: hinterer Schornstein). Wenig spektakulär, aber dennoch ganz nette "Eyecatcher": die Schlauchboote (Bild 3).


    Einige bereits fertiggestellte Baugruppen wie vorderen Schornstein und Bordkran habe ich noch nicht montiert, da sie bei weiteren noch ausstehenden Arbeiten u.U. im Weg wären im ungünstigsten Fall beschädigt werden könnten.

  • Zu den Messing-Geschützrohren (GPM) hatte ich weiter oben geschrieben, dass sie um einige mm länger sind als die Schablonen des Bausatzes; bei der Lützow von JSC (noch nicht im Bau, aber die Rohre hab' ich schon...) ist mir dasselbe aufgefallen.


    Die (scheinbare) Lösung des Rätsels nach einigem Hin- und Herprobieren (ersetzt heute den Bau) und Rückfrage bei Slawomir: das komplette erste Segment des Geschützrohrs, nicht nur der "Dorn", muß wahrscheinlich im Turm verschwinden. DAS HÄTTE EINEM ABER AUCH EINER SAGEN KÖNNEN!


    Für mich heißt das wahrscheinlich, daß ich bei den noch fehlenden Türmen die Rohre gleich in den Bau integriere und von innen durch die Öffnung führe; so lassen sie sich von innen ordentlich verkleben und die Gefahr, den Karton beim Herrichten der Öffnung zu "zerknittern", sinkt.

  • Liebe Schneidmattenbesitzer,


    nach mittlerweile wieder mehrwöchiger Pause geht's im Bericht weiter, diesmal jedoch nicht mit Einzelheiten zum Bau. Außer ein paar Kleinteilen und - ja, mittlerweile bin ich auch noch fremdgegangen - einigen Teilen meiner parallel entstehenden "Isar" ging nicht viel.


    Nein, weil die Gelegenheit günstig war, hab' ich mir bei ebay (find' ich gar nicht so schlecht, wenn man sich an die vertrauenswürdigen Verkäufer hält) die Indy nochmal geschossen - für 2,49 + anteiligen Versand gar nicht übel, find' ich. So kann ich den Bogen einmal kurz vorstellen. Ich war vor Baubeginn zu faul, mir einen Sicherungsscan zu machen, so daß ich jetzt keine Ersatzteile für den Fall der Fälle gehabt hätte. Und bei den Kleinteilen drohte mir auch noch die Gefahr, in den restlich verbliebenen Bausatz"trümmern" den Überblick zu verlieren, welches Teil ich denn gerade bearbeite - da kommt ein Zweitbogen zum Spicken ganz gut.


    Zur Einstimmung zunächst die Umschlagvorderseite sowie die Rückseite mit Rißzeichnung nebst Bordflugzeugen und Flaggen.

  • An den Bögen mit den Bausatzteilen ist unschwer zu erkennen, daß die Graphik im Vergleich mit aktuellen Modellproduktionen grottenschlecht wirkt - ich betone: wirkt! Ich will JSC an dieser Stelle nämlich keinesfalls am Zeug flicken, erstens war's früher halt so, und zweitens sieht das ganze, wenn es erst einmal zusammengebaut ist, richtig schnuckelig aus! Und grobe Paßformmängel, die eine Verschrottung nach sich ziehen müßten, gab's bisher auch nicht! Einziges Manko (hab' ich im Baubericht schon beschrieben): das Lösungsmittel meines UHU macht seinem Namen alle Ehre und löst die schwarze Farbe, die für die Umrisse Anwendung findet, an; ALLE ANDEREN FARBFLÄCHEN WAREN BISLANG NICHT BETROFFEN!


    Tatsächlich hat mir die bisherige Erfahrung mit diesem Modell Mut gemacht, später auch einmal einen der alten MM-Bausätze eines großen Potts im - für meine Begriffe guten - Kompromißmaßstab 1:300 anzupacken. Hat jemand hierzu einschlägige Erfahrungen (die Bauberichte geben dazu nicht viel her)?


    Darüber hinaus freue ich mich auch umso mehr auf den ersten Bau eines JSC-Modells der neueren Generation in feinerem Druck.


    Zur Veranschaulichung ein paar weitere Bögen der Indy (man beachte die auch bei diesem Exemplar rostigen Heftklammern!):

  • Unschwer zu erkennen, daß einem im vergleich zu Bauteilemonstern wie der z.B. HMCS Agassiz in 1:200 mit ihren Mikroteilen eigentlich die Tränen kommen müßten. Eigentlich...


    Auch gut zu sehen an den Scans: etliche angedruckte Klebelaschen, die aufgrund der Materialstärke und des widerspenstigen Materials besser entfernt bzw. durch hinter-/unterklebte Laschen ersetzt werden sollten. Das Material erschwert auch die Formung der (zum Glück nicht allzu vielen) Kleinteile der Indy.


    Bei meinem Baubericht habe ich ein paar Fehler gemacht, die ich an dieser Stelle gleich korrigieren kann:


    • beim Geschützturm (Teil 83) handelt es sich nicht um den Heckturm, sondern um den zweiten vom Bug aus; die Verwirrung kommt dadurch zustande, daß in der Rißzeichnung der Heckturm ebenfalls als 83 bezeichnet wird, in wirklichkeit handelt es sich aber um 82 (ebenso wie beim Bugturm). Im Modell sind die Türme jedoch problemlos durch Anzahl und Positionierung der Rettungsflöße zu identifizieren.
    • es löst sich lediglich die schwarze Farbe (s.o.), zumindest bei Verwendung von UHU Flinke Flasche


    So, das war's diesmal, zum Trost ein Foto vom "vorletzten" Bauzustand der Dame, mit der ich Indy betrüge: der Isar. Die hat mittlerweile schon einen Kran, ein Fla-Geschütz und ein Feuerleitradar (vorne) mehr.

  • hallo Copperring


    weiß nicht was für Monsterplatten du da angeklebt hast,- der Karton ist doch stark genug,- brauchst den doch gar nicht zu verstärken,-
    das Problem mit dem Kleber hatte ich nicht,- komisch
    was die MM Modelle angeht in 1:300,- nun ich verkleinere die auf 1:400,- sind durch die gröbere Struktur der MM-Bausätze auch nicht schwerer zu bauen,- aber es gibt da günstig Modelle, die es von JSC nicht gibt,-
    kriege so eine Schöne Flotte zusammen,- die US-Navy,- ohne die Probleme mit dem Kreuz- wo einen Haken hat
    hab jetzt schon alles 1:400


    Ca-50 Helena JSC
    CL-35-Indianapolis JSC
    BB-55 North Carolina JSC im Bau
    CVE-11 Card JSC
    CGN 9 Long Beach WHM 1:250 verkleinert
    FFG-07 USS Oliver Hazard Perry 1:700 Vergrößerung
    T-AH-19 Mercy Eigenbau
    CV-24 Belleau Wood MM 1:300 Verkleinerung
    CG-47 Ticoderoga 1:200 Verkleinerung,- ausgedruckt



    hab noch 2 Modell in der Planung,- Enterprise CVN 65 und die Iowa BB-63,-. beide 1:300,- lasse die mir aber im Copieshop verkleinern, da mein Drucker mit einer A4 Seite fast schwarzes Flugdeck nach der Hälfte die Krise kriegt und nur noch Streifen druckt




    mfg


    Nora



    Juhu,- ich hab 250 Beiträge,- wieder einen Stern mehr
    würde ja mal ein Bild von meiner Indy anhängen, hab aber noch keine Geschützrohre von Slawomir bekommen
    ist Indy nicht ein Herr (Indiana Jones)

    Eisenbahn nur noch 0, natürlich Spur,-
    arbeite ja wieder 4 Tage im Monat, sonst Rente



    außer,- gelegentlich ein Kartonmodell,- man gönnt sich ja sonst nichts
    z.Z SMS Baden, aber bitte nur 1:400

    Edited once, last by nora ().

  • Quote

    weiß nicht was für Monsterplatten du da angeklebt hast,- der Karton ist doch stark genug,- brauchst den doch gar nicht zu verstärken,-


    Hallo Nora,


    vielleicht habe ich etwas mißverständlich geschildert - das mit den "Monsterplatten" verstehe ich nicht; tatsächlich habe ich nichts am Modell zusätzlich verstärkt, das ist bei diesem Modell nirgends nötig, sondern lediglich die dafür vorgesehenen Teile verdoppelt bzw. verdreifacht.


    Danke für den Tip mit der Skalierung von 1:300 auf 1:400, das ist eine Überlegung wert - hab' ich gar nicht dran gedacht, ist wohl zu naheliegend.... Die Belleau Wood habe ich z.B., allerdings gibt's da ein Problem: einige Bögen des Bausatzes sind vergilbt, andere nicht. Resultat: v.a. die Bordwände differieren farblich ziemlich.


    Enterprise hab' ich auch (ebay: rd. EUR 7,-- + Porto!), aufgr. der Größe auch ein 1:400-Kandidat. Ggf. können wir das Thema ja per PN weiterdiskutieren.


    Gruß


    copperring

  • Liebe Gemeinde,


    an diesem Wochenende ging's weiter, den detaillierteren Baufortschrittsbericht hierzu gibt's jedoch erst in den nächsten Tagen. Heute bin ich zu müde dazu.


    Zum Trost für die, die den Thread trotzdem aufgerufen haben:


    der Bauzustand von vorgestern (gestern sind dann noch ein paar Teile dazugekommen). Massig kleine Teile, ich quäl' mich da durch, und ein Ende ist nicht abzusehen. Manchmal nervt das!!!


    Gute Nacht!

  • ...und weil mich der Bau so genervt hat, habe ich auch gleich einen Fehler produziert: dort, wo auf dem Foto die runden Kreise mit der "35" zu sehen sind, waren richtigerweise die kreisrunden Grundplatten für vier "Wannen" angeklebt. In der irrigen ansicht, diese würden den oberen Abschluß der Wannen darstellen, habe ich sie wieder wegoperiert und oben auf der "Wannenwand" montiert - ein solches Teil ist vor dem Schornstein noch zu erkennen. Dass die "Wannen" ein dunkelgraues Dach haben sollten, hat mich dann doch stutzig gemacht, und ich habe einige Fotos anderer Modelle aus dem www als Vergleich herangezogen (auf Bildern des Originals habe ich nichts erkennen können).


    Fazit: Ursprungsgedanke richtig 8) --> Operation unnötig X( --> umgebaute Teile wieder abgerissen :evil:.


    Aber glücklicherweise - als ob ich's geahnt hätte! - kann ich die kaputten Baugruppen durch die Sicherungsscans vom nachträglich erworbenen zweiten Modell meiner Indy ersetzen... uff :yahoo:!!!

  • Zur "Nachproduktion" der Ersatzteile habe ich den Original-bmp-Scan mit Gimp bearbeitet, d.h. die benötigten Teile "ausgeschnitten" und auf ein neues Arbeitsblatt kopiert. Den Ausdruck auf 160g-Papier mußte ich jedoch mehrmals wiederholen, da ich die Helligkeit der Teile mehrmals anpassen mußte, bevor der Farbton des Modells - und das auch nur annähernd - getroffen wurde.


    Zum Bau mit diesen Teilen komme ich im später im Baubericht zurück.


    Das Mißgeschick mit den fälschlicherweise oben geschlossenen Zylindern hat mich übrigens auch bei zwei Teilen am Heck getroffen, die ich ebenfalls wieder amputiert habe und neu anfertigen werde.


    Unabhängig davon gab es diesmal auch Teile, die ich korrekt verbaut habe, z.B. den hinteren Feuerleitturm.