answer PZL P-24G; 1:33 [FERTIG]

  • Schönen Guten Abend!


    Als ich vor einigen Jahren auf die Suche nach ungewöhnlichen Flugzeugmodellen ging und mich bei den polnischen verlagen umschaute, stieß ich auf jene Jägerfamilie aus der Zwischenkriegszeit. Das ungewöhnliche daran nennt wikipedia den Pulawski-Flügel. Ein Schulterdecker, der auch annehmbare Sicht bieten soll. Schenkt man dem Internet Glauben, so sollen diese Jäger kleine Stars der Zwischenkriegszeit auf diesem Sektor gewesen sein und auch im 2. Weltkrieg noch entsprechende Leistung geboten haben. Mich interessiert in erster Linie die besondere Form dieser Maschinen. Und weil in Polen der Typ einigermaßen berühmt ist gibt es etliche Modelle von den verschiedensten Verlagen. Ich beginne einmal mit einer Spezialnummer vom answer Verlag vom März 2005. Konstrukteur ist Marek Pacynski, eine Beschreibung des Modells gibt es von Slavomir.
    Ein letzter Link noch mit Informationen zum Original.
    Und noch die Bilder vom Bogen, übersichtliche Anzahl der Teile, bescheidene Montagezeichnungen, mal sehen ...


    Peter

  • Ich habe einmal kühnerdings mit den Teilen 40 begonnen, den 14 Zylindern des Sternmotors bestehend aus jeweils 5 Teilen. Alles sorgfältig ausgeschnitten, die Kanten mit Wasserfarbe behandelt. Und zwischendurch das Mittelteil des Motors. Zylinder mit Spant vorne und hinten.
    Wenn ich die ersten 73 Teile verarbeitet habe melde ich mich wieder ...


    Peter

  • Es dauert noch ...
    Außerdem haben wir hier noch andere Massenteile. Jeder der 14 Zylinder hat Abgasrohre, die ich wie im Bausatz vorgesehen aus Karton rolle. Die Leitungen auf der Vorderseite der Zylinder bildet ein simples Karton-V. Abgesehen vom Ausschneiden und verkleben eine Kantenfärbeorgie. Also nochmals 28 Teile.


    Peter

  • Zur Entspannung habe ich zwischendurch in der Mitte begonnen. Die Teile 1-10 bilden die Pilotenkanzel. Alles überaus einfach gehalten und schnell gebaut. Der Steuerknüppel besteht nur aus einem gedoppelten Stück Papier. Na Ja ...
    Momentan bin ich am Probieren und Überlegen wie ich die Spanten und die Innenverkleidung am besten zusammenfüge.
    Cockpit samt Rumpfverkleidung bestehen aus stolzen 16 Teilen!

  • Ich bin mit der Spant auf Spant Methode wenig vertraut, drum hat es mich einiges Nachdenken gekostet, wie ich diesen Rumpfteil vollenden soll. Schließlich hat es mir gedämmert, dass es wohl nicht anders gehen kann, als den Innenteil um den Bodenteil und stumpf auf die beiden Spanten aufzuleimen. Um auf die Länge des Rumpfteils zu kommen, wie sie die Außenverkleidung vorgibt, mußte ich die Bodenplatte etwas stutzen, aber Schnitzarbeit ist man bei Mareks Modellen eigentlich gewohnt. Dieser Arbeitschritt gelang relativ gut. Heikler gestaltete sich das Ummanteln mit der Rumpfhülle, die ich Stück für Stüch zuerst vorne dann hinten verleimte. Unten konnte ich einen schmalen Spalt leider nicht vermeiden. Versuche ihn unauffällig zu kaschieren.


    Fotos und weiter ...

  • Nach dem Rumpfintermezzo hab ich mich wieder dem Motor gewidmet. Die Zylinder sind inzwischen fertig. Die dürftigen Treibstoffleitungs-V angeklebt. Fehlen noch 12 gebogene Rohre an der Rückseite der Zylinder, die hoffentlich besser gelingen als die beiden ersten. So als ganzes betrachtet kommt mir das Teil sehr schwarz vor. Ein bißchen Chrom hätte gut getan. Wenn das noch im Schatten der Verkleidung verschwindet bleibt mir wohl nurmehr die Erinnerung an einige Stunden Arbeit.
    Zwischendurch hab ich auch noch den Spinner vorbereitet. Der Teil, der am Motor sitzt, ein Kegelstumpf. Vorne der zehnteilige bewegliche Teil. Propellerblätter folgen später. 14 weitere verbaute Teile.

  • Es folgt die motorverkleidung. Vier äußere Zylinder, die von zwei inneren, als Laschen fungierenden zusammengehalten werden. Leider ist der eine innere etwas zu klein, sodass nachgebessert werden muss, der zweite aber zu groß, muss gekürzt werden. Aber keine Tragik, man wird niemehr etwas davon sehen. Des weiteren wird ein Drahtgeflecht zurechtgebogen, vermutlich die Aufhängung für die Verkleidung.
    Ich habe zuerst die vorderen und hinteren Ringe verklebt und versucht zuletzt den mittleren einzukleben. Das erfordert etwas Geduld, die Drahtkonstruktion muss bereits innenliegen und auch für die drehbare Achse muss gesorgt sein. Millimeter für Millimeter geht es aber.
    Dass die Farbe, die ich zum Kantenfärben benutzt habe so überhaupt nicht passt fällt mir erst jetzt bei den Fotos auf. Mal sehen, wie es bei Tageslicht ausschaut.

  • Eigentlich genau so gelungen, wie ich es mir vorgestellt habe. Leider sieht man von den Zylindern garnichts mehr, dafür leuchtet der Mittelteil der Verkleidung, der innen nicht hinterklebt ist ziemlich hässlich heraus. Nicht nur am Foto! Das hätte man sicher besser konstruieren können ...


    Grüße,
    Peter

  • Servus Peter!


    Super, was Du da so zeigst, der Motor ist ein Batzen Arbeit und schaut echt gut aus!


    Hast Du den nun innen schon fixiert? Wenn nein, könntest Du die weissen Flächen innen noch auskleiden. Ich hab das bei meiner Ki-45 auch gemacht. Die Aussenteile eingescannt, den Scan gespiegelt und dann ausgedruckt auf dünnem Papier. Dann kann man das innen reinlegen und verdeckt gleich die Lasche mit.
    Andere Möglichkeit ist natürlich, das Weisse innen auszufärbeln, man sieht dann halt die Lasche, hat dafür aber sicher keine Passprobleme, weil innen sonst ja doch eine Extraschicht Papier liegt.


    Viel Spaß noch bei dem interessanten Flugzeug!


    Liebe Grüße,
    Walter

  • Danke für deine Ideen Walter. Leider ist beim Motor nichts mehr zu machen. Der passt haargenau in die Verkleidung, drum mußte ich die auch rund um den Motor kleben und nicht den Motor erst hinterher einschieben. Deine Verbesserungsvorschläge werde ich fürs nächste Modell konservieren.


    Weitergebaut habe ich inzwischen beim Rumpf. Die drei Rumpfteile vorderhalb des Cockpits. Wie ich mit der Spant zu Spant Methode zurechtkommen soll ist mir noch immer schleierhaft. Ich versuche die deckungsgleichen Spanten übereinander zu schneiden und in gleiche Form zu schleifen. Wenn ich die Rumpfteile allerdins zusammenleime erhalte ich häßliche Spalten. Möglicherweise sollte ich dickeren Karton für die Spanten verwenden.


    Teil 11 bekommt an der Oberseite zwei Schlitze, in die das Tragwerk schlüpfen wird. Ich hab die Teile und die Skizzen, die an dieser Stelle durchaus ausführlicher sein könnten, ausgiebig studieren müssen, bis ich heraus hatte, wie das zuletzt auschauen soll. Der obere Rumpfteil, der durch die Schlitze nur mehr lose am Rest hängt, wird später über das Tragwerk geklebt werden und dieses neben einem Holmengerüst festhalten.
    An der Unterseite war es jetzt schon erforderlich den Draht (35) fürs Fahrwerk einzuschieben.


    Weiter zu Rumpfteil 12 macht ich den Versuch, die beiden Spanten zusammenzukleben, zur Hälfte in 11 einzukleben und dann Teil 12 auf den Herausragenden Spant aufzuziehen. Hat insofern nicht funktioniert, als der Teil jetzt etwas schief aufliegt und der Rumpf eine leichte Krümmung bekommt.


    Genau das gleiche noch beim abschließenden Rumpfteil 13, auf den später der fertige Motorblock aufgeklebt wird. Bei dem fehlen ja auch noch einige Rohre und Auspuffleitungen ...


    10 Teile für heute.

  • Quote

    Original von Farbstift
    Wie ich mit der Spant zu Spant Methode zurechtkommen soll ist mir noch immer schleierhaft. Ich versuche die deckungsgleichen Spanten übereinander zu schneiden und in gleiche Form zu schleifen. Wenn ich die Rumpfteile allerdins zusammenleime erhalte ich häßliche Spalten. Möglicherweise sollte ich dickeren Karton für die Spanten verwenden.


    Die Spalten kann man vermeiden : Segment fertig machen - den folgenden Spant auf das fertige Segment kleben und nun erst die Beplankung (in welcher bereits der "hintere" Spant klebt) Stück für Stück an den Spant kleben. Somit gibts keine unschönen Spalten.


    lg,
    Wolfgang

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

    Edited once, last by Wolfgang Pesek ().

  • Aus gleichem Grund habe ich in den letzten Jahren auf diese Methode des Rumpfbaus verzichtet, stattdessen mache ich nur einen Spant und dann selbst einen Verbindungsstreifen, der die zwei benachbarten Teile verbindet, aus Papierresten des Originalbogens (man findet immer was freies) oder aus einem Karton von der Stärke 160 g/m². Das ist sehr einfach, es reicht, das ausgeschnittene Rumpfteil aufs Papier zu legen und mit einem Bleistift den Streifen entlang der Grenzlinie zu zeichnen.
    Die andere, von mir ausprobierte Methode ist, die Spanten etwas tiefer (0,1 mm) in den Rumpf zu platzieren; auf die Weise gibt es bei zusammenkleben der Teile Platz für den Kleber, so dass in den meisten Fällen keine Spalten entstehen. Wichtig dabei ist natürlich die richtige Bearbeitung der zusammenhaltenden Spanten, d.h. man muss unbedingt auf den korrekten Winkel achten.
    Die erste Methode hat mich aber mehr überzeugt.
    Herzlichste Grüße
    Henryk

  • Irgendeinen Vorteil muss die Spant/Spant Methode aber doch haben, sonst würden so viele Konstrukteure nicht dabei bleiben.


    Seis drum, viel herumprobieren bei Rumpfsektoren kann ich sowieso nicht mehr bei dieser kleinen Maschine. Es folgen nur noch zwei Rumpfabschnitte nach hinten. Zu denen aber später. Um die Verwirrung komplett zu machen setze ich mit dem Tragwerk fort. Der eigentliche Grund, warum ich das Modell baue, ich kann nicht mehr länger warten.
    Zunächst ein Gerüst aus 24 Holmen und Verstrebungen, alles auf 0,6 mm Karton geklebt. Darüber kommen die Tragflächenteile 25,26 und 27. Auch hier gilt es wieder vorsichtig zu kleben, um euch Spalten auf den Fotos zu ersparen. Die Passgenauigkeit ist übrigens sehr gut, was bei diesem außergewöhnlichen Profil nicht selbstverständlich ist.


    Guten Abend mit den Bildern

  • Nach Vollendung des Flügels ging es bei den hinteren rumpfteilen weiter, wobei ich die Spant zu Spant Tipps zu beherzigen versuchte.
    Bei Teil 14 habe ich zuerst den Zylinder vorgeformt, verklebt, den hinteren Spant eingesetzt. Zugleich den vorderen Spant auf den identen Spant des vorderen Rumpfteiles geklebt, konisch zugeschliffen, bemalt und anschließend den hinteren Rumpfteil drübergeschoben und verklebt. Damit ist die Spant/Spant Methode praktisch zu einer Spant/Lasche Methode ohne Lasche umfunktioniert. Und es hat geklappt, es gibt keinen Spalt. Ebenso der letzte Rumpfteil.
    Natürlich ist es nicht perfekt, dank eurer Hilfe aber besser geworden. Am Meisterstück arbeite ich ohnehin ein anderes Mal.


    Peter

  • Inzwischen sind Höhen und Seitenleitwerk fertiggeworden, bestehend aus einigen wenigen Teilen. Den Ansatz für die Antennen habe ich mit Sekundenkleber gehärtet. Der hinterste Spant des Rumpfes passt bei mir nicht hundertprozentig mit dem Spant des Seitenleitwerkes überein. Das kann ich im nächsten Leben besser anpassen. Außerdem fällt es mir nicht leicht, das Seitenleitwerk genau senkrecht auszurichen. Ich fürchte, wenn die Maschine ihr Tragwerk aufgesetzt beommen hat und auf Beine steht werden sich die rechten Winkel als keine 90° herausstellen.
    Übrigens bietet der Bausatz keine Gelegenheit das Leitwerk beweglich darzustellen. Erspart wenigstens Arbeit.


    Peter

  • Zwischenzeitlich ist der Motor fertig geworden. Jeder Zylinder bekam hinten ein gebogenes Röhrchen angeflanscht. Manche machen das aus Draht oder Plastik. Der Bausatz sieht Papier vor und eigentlich ist es dan auch keine große Sache, die Röhrchen zu drehen. Befeuchten ist natürlich von Vorteil.
    Dann noch die Abgasrohre Teile 44-47. Als Lasche für die runde Rohrleitung habe ich die gummierte Klebelasche eines Briefumschlages verwendet. Sehr dünnes Papier und die Gummierung zieht ziemlich schnell an. Mit Leim hätte es sicher einige Patzer gegeben und mehr Schweiß und Tränen gekostet.
    Alles eingeklebt und schließlich den gesamten Motorblock auf den Rumpf geklebt.


    An die Unterseite kommt ein Lufteinlass (21). Zum Kantenfärben verwende ich Wasserfarben, leider wirkt das Beimischen von Deckweiß für das Hellblau der Unterseite sehr unnatürlich, als hätte man das Flugzeug mit Innendispersion gestrichen ...


    Zuletzt bei diesem Bauabschnitt noch zwei Anbauteile von Kühlrippen 62,63. Die haben vielleicht gehunzt! Ich hab es versucht, aber nicht annähernd befriedigend hingebracht. Die Rippen sollen im gleichen Abstand von einander stehen und sich um den Rumpf wölben. Ich habe versucht, die Teile auf einen dünnen Streifen Papier zu kleben, das ganze nach dem Aushärten zu bemalen und dann auf den Rumpf zu kleben. Eventuell wäre es besser gewesen, die Einzelteile direkt mit Superkleber auf dem Rumpf zu befestigen, mit einer ensprechend ruhigen Hand. Tja ...

  • Mal bei den Vorderbeinchen weitergearbeitet. Die Reifen wurden auf 6mm kartonverstärkt und zugeschliffen. Teile 35 bilden Schien- und Wadenbein. Die Kartonteile im Inneren sollten auch an den Kanten zugeschliffen werden. Beim Zusammenbau des Rumpfes versuchte ich besonders schlau zu sein und setzte den Draht für das Fahrwerk gleich ein. Jetzt sstellte sich heraus, es war die falsche Stelle.
    Es folgen noch etliche Verstrebungen zum Flügel. Die Aerodynamik muss katastrophal gewesen sein.

  • Mal eine Frage vor dem Finale:


    Ich habe hier eine rote und eine grüne Positionsleuchte. Auf welcher Seite gehört welche?

  • Hallo Farbstift,
    mit der Aerodynamik in diesem Flugzeug war es (zumindest für diese Zeiten) wohl nicht so schlecht, der zweite Prototyp stellte im Jahre 1934 einen FAI-Geschwindigkeitsrekord von 414 km/h in seiner Klasse (für Jagdflugzeuge mit Sternmotor) auf.
    Zu deiner Frage; Du willst uns (alte Hasen) wohl auf den Arm nehmen, oder ist das in diesem Bausatz unglücklicherweise andersrum? Grün ist natürlich am rechten Flügel, rot links.
    Übrigens, sehr schönes und absolut sauber gebautes Modell.

  • Fertig!


    Zu tun gabs noch was beim Cockpit. Die Verglasung in Doppelklebebandmethode. Halbwegs gut gelungen und schließlich die Verspannung des Fahrwerkes und die Antenne.
    Ach ja, die Propellerblätter wurden noch schwarzbemalt. Beim Verkleben habe ich nämlich leider häßlich gepatzt.


    Ein problemlos zu bauendes modell, keine Ungenauigkeiten, gute Passform. Etwas lange gebraucht hab ich vielleicht ...


    Bei entsprechendem Wetter mach ich ein paar Aufnahmen für die Gallerie.


    Peter

  • Ich gratuliere, ein super gebautes Modell!!!
    Die Erfahrungen mit der Verglasung in Doppelklebebandmethode kann ich im positiven Sinne bestätigen, allerdings nur, wenn man so eine einfache (flache) Verglasung macht, bei einer tief gestanzten (moderne Jäger) habe zumindest ich bis jetzt immer total versagt.
    Noch eine Bemerkung zu den Drähten der Funkantenne. Sie sind meines Erachtens entschieden zu dick. Versuch mal das nächste Mal mit Fäden aus der Strumpfhose. Ich zeige es in meinem Baubericht von Yak-23, wenn es soweit ist.
    Ich warte ungeduldig auf die Galerie-Photos!

  • Du hast recht Henryk, die Fäden sind zu dick. Ich habe herkömmlichen Zwirn verwendet und mit Leim steif gemacht. Beim nächsten Mal versuche ich sicher deine Methode.
    Das Modell und meine Arbeit hat sicher Schwächen, umso mehr danke ich für euer Interesse und Lob.


    Peter

  • Hallo,


    jetzt gibt es auch Galeriebilder.


    Und zuletzt: Ich empfehle diesen Bogen! Nicht zu viele Teile aber gute Detailierung. Sehr gute Passgenauigkeit und ein außergewöhnliches Modell, das außerhalb Polens nicht wahnsinnig bekannt zu sein scheint.


    Grüße, Peter